- Cunnersdorf bei Glashütte / Sachsen
Sächsische Schweiz - Osterzgebirge
 
 
 

Holzapfelbaum Cunnersdorf - Flächennaturdenkmal

Von allen Wild-Äpfeln (Malus sylvestris) des Ost-Erzgebirges dürfte der an der Kalkhöhe zwischen Glashütte und Cunnersdorf wohl der mit Abstand größte und mächtigste sein (3,40 m Stammumfang!) Er befindet sich ca. 200 m nordöstlich der Kalkhöhe, 200 m westlich der “Kleinen Straße” und ist in der Wildapfel-Datenbank der Grünen Liga Osterzgebirge (www.wildapfel.info > Baumliste) unter der Nummer 137 erfasst.
Noch vor zehn Jahren bot der “Cunnersdorfer Holzapfel” ein prächtiges Bild inmitten der offenen Agrarlandschaft. Erreichbar war er auf einem schmalen Pfad auf einer kleinen Hangkante zwischen zwei Ackerschlägen. Doch die Situation hat sich seither dramatisch verschlechtert.
Trotz wiederholter Aufforderungen durch verschiedene Naturschützer nimmt der die umliegenden Flächen bewirtschaftende Landwirt keinerlei Rücksicht auf den Baum und dessen Wurzelraum. Ganz im Gegenteil: von Jahr zu Jahr wird näher an den Stamm geackert. Inzwischen gibt es auch die kleine Böschung mit dem Zugangspfad nicht mehr – 2010 war ringsum alles durchgängig Maisacker.
Diese fortschreitende, fahrlässige (ja, man könnte fast glauben: vorsätzliche) Beschädigung der Wurzelfläche führt zum Absterben von Kronenteilen, die daraufhin von Pilzen befallen werden und Sturm oder Schneelast wenig entgegenzusetzen haben. Dadurch hat der Wildapfel schon zwei große Hauptäste verloren. Im mächtigen Stammfuß vergrößern sich die Höhlungen und Faulstellen in bedenklichem Ausmaß.
Ein effektiver Schutz des ganz besonderen Baumes ist dringend geboten, wenn er nicht demnächst der Vernichtung anheimfallen soll!

Die Unterschutzstellung wurde unter anderem von Dr. Rolf Büttner, Dresden, vorgeschlagen.

Gemarkung: Cunnersdorf

Flurstücke: 295/3, 312
Koordinaten:  5414104 / 5637165
Umfang: 3,40 m
Höhe:  10 m
Erlebniswert: freistehend auf  dem Acker, weithin sichtbar, leider kein Zugang mehr; Wanderweg in 200 m Entfernung
Gesundheitszustand: nicht mehr gut wegen Wurzelraumbeeinträchtigungen
Naturschutzwert: seltene Art (Rote Liste Sachsen: gefährdet), viel Totholz, höhlenreich, Greifvogel-Sitzwarte

Quelle: www.osterzgebirge.org

Bericht über den traurigen Zustand des Holzapfelbaumes.